Hilfsprojekt: Ukraine

Liebe Freunde,
unser Verein für mehr Humanität und Frieden e.V. haben letzte Woche Johann Öfele und Eugen H. (Ukrainer der bereits in Deutschland arbeitet) eine Familie mit 11 Kindern mit der Mutter, sowie ein Mädchen und eine Krebskranke Frau an der ukrainischen Grenze in Dorokusk (Polen) abgeholt. Schon in der kurzen Vorbereitungszeit war eine Anspannung, wie die Fahrt wohl durchgeführt werden kann. Um so viele Personen transportieren zu können wird ein weiterer Bus gesucht. Das Mitglied A. Fürst unseres Vereins stellte sofort seinen VW Bus mit 7 Sitzen für diese Fahrt zur Verfügung. Mittwochvormittag erhielt ich, Johann Öfele, eine Anfrage vom Ukrainischen Kinderhilfswerk wie schnell wir dorthin zur ukrainischen Grenze fahren könnten. Schon nachmittags soll die Fahrt gegen 17:00 Uhr losgehen. Noch schnell mehrere Kindersitze organisieren, um die Kinder sicher anschnallen zu können. Eiligst werden Wasserflaschen, Brot, Wurst und weitere Lebensmittel für die Überfahrt beschafft. Unsere Planung war, so frühzeitig an der Grenze zu sein, dass wir dort noch eine Übernachtung zur Erholung im Hotel haben. Etwa 300 Kilometer vor dem Ziel erreicht uns die Nachricht, dass die Flüchtlinge schon um 06:00 Uhr die Grenze mittels Ukrainischem Roten Kreuz erreicht haben. Wir benötigen aber noch zirka 3 Stunden bis zum Treffpunkt. Jetzt ist klar, dass an ein Schlafen oder Erholung der zwei Fahrer nicht zu denken ist. An der Grenze zur Ukraine ist eine Einfahrt nicht möglich – Totalsperrung durch die polnische Polizei. Nur eine Weiterfahrt über eine seitliche Straße zur Flüchtlingsstelle ist freigegeben. Dort stehen einige Fahrzeuge, aber wenige holen Flüchtlinge ab. Jetzt sucht mein Mitfahrer (Eugen) die 13 köpfige Familie. Wo sind Sie? Ein Telefonat mit meinem Kontaktmann in Deutschland ergibt, dass diese sich in einem Zelt unterstellen. In wenigen Minuten sind die ersten Kinder da. Das Ukrainische Rote Kreuz hat diese Familie mit zwei Transportern hierher gebracht. Nach kurzer Begrüßung durch Eugen können die traumatisierten Kinder eingeladen werden. Doch da fehlt ein Kind? Nach dem Gespräch mit der Mutter erhalten wir Entwarnung. Das älteste Kind sei bereits verheiratet und möchte in der Ukraine bleiben. Jetzt können wir noch eine krebskranke Frau vorne einsteigen lassen, die dringend eine Chemo braucht. Der freie Sitz wird kurzerhand mit einem Mädchen (zirka 8 -9 Jahre) belegt. Diese beiden Personen sollen im Raum Stuttgart unterkommen. In weniger als 25 Minuten müssen sich unsere Schützlinge von Bekannten und Ihren Helfern verabschieden. Ein Rot Kreuz Fahrzeug beladen wir noch mit mitgebrachten Kartons Bananen, Verbandsmaterial und etwas Lebendmittel, gespendet von unserem Verein.
Mit Eugen vereinbare ich, dass wir bei Bedarf anhalten, um eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Doch schon beim ersten Versuch entpuppt sich dieses Vorhaben als nicht machbar. Viel zu laut mit den Insassen. Aber was tun? Wir können diese Mitfahrer doch nicht bei -6-8 Grad außerhalb dem Fahrzeug warten lassen, bis wir ein Nickerchen gemacht haben? Also fahren wir mit Gottes Schutz zügig in Richtung Lublin, Warschau, Lodz, Breslau und Dresden. Als wir Deutschland erreichen, ist die Erleichterung sehr groß. Unser Kontaktmann im Stuttgarter Raum wird informiert, wann wir in etwa bei Aalen an der Autobahn sein werden. Minutengenau treffen wir uns nach der Ausfahrt, um das Mädchen und die krebskranke Frau zu übergeben. Der Kontaktmann hat Tränen in den Augen, dass diese Hilfsaktion nach so vielen Kilometern, so gut endet. Auch die beiden Personen sagen mit ihren Augen Danke!
Für unsere 12-köpfige Familie konnte im Vorfeld eine Wohnung in Fristingen bei Dillingen gefunden werden. Die Vermieter haben eine sehr hilfsbereite Einstellung. Zur Überraschung haben diese Vermieter und einige Helfer aus dem Dorf Fristingen die Wohnung und die Küche so ausgestattet, dass auch mir die Tränen kamen. Liebvoller konnte man eine Wohnung an Flüchtlinge nicht übergeben.
Nachts um 02.00 Uhr nach über 2.950 gefahrener Kilometer, in weniger als 32 Stunden Nonstop Fahrt, erreichten wir das Ziel.
Insgesamt verfuhren wir Diesel im Wert von 2.500 €, die sich lohnten!
Bitte unterstützen Sie uns weiterhin mit Wohnungsangeboten, Geldspenden usw.

VHF Spendenkonto:
IBAN DE 05600695270064820009
BIC: GENODES1RNS
Kennwort: Ukraine

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